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Warum wir uns ändern müssen

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Die Finanzkrise ist mehr als ein Betriebsunfall - sie ist die logische Folge eines Kapitalismus, dessen Akteure ohne Verantwortungsbewusstsein dem schnellen Gewinn hinterherjagen. Auch wenn uns diese Art zu wirtschaften in der Vergangenheit Wohlstand gebracht hat, zukunftsfähig ist sie nicht. Stattdessen stehen wir heute vor der Grundsatzfrage eines Neuanfangs: Wie gestalten wir eine nachhaltige Wirtschafts- und Lebenskultur und wie können wir dieses Ziel angesichts der Jahrhundertaufgaben einer globalisierten Welt erreichen?

Alois Glück analysiert die Ursachen für unser jüngstes Scheitern und beschreibt den Weg für einen gesellschaftlichen Kulturwandel. Fest steht: Die Tatkraft jedes Einzelnen von uns ist dabei gefragt.

„Die größte Gefahr für die Demokratie ist der satte, distanzierte Wohlstandsbürger." Alois Glück findet klare Worte, wenn er seine Bedenken zum gegenwärtigen Zustand unseres Gemeinwesens und insbesondere unserer Lebenskultur äußert. Gerade Letztere führt seines Erachtens zwangsläufig in eine Sackgasse. Das grenzenlose Streben nach Wachstum, wie es Deutschland und der westlichen Welt nach dem Zweiten Weltkrieg Wohlstand gebracht, uns aber aktuell an den Rand eines globalen Finanz- und Wirtschaftskollapses getrieben hat, ist längst kein Wegweiser für die Zukunft mehr. Zu groß sind die Fehlentwicklungen, die wir durch unser Verhalten und Handeln hervorgerufen haben, zu folgenreich die Versäumnisse der Politik auf nationaler wie internationaler Ebene. Kurskorrekturen werden nicht mehr ausreichen angesichts der schwierigen Aufgaben, welche uns beispielsweise durch die demografische Entwicklung, die exorbitante Verschuldung und die durch kulturelle Konflikte verursachte Instabilität im Weltgefüge bevorstehen. Was also tun?

Alois Glück geht den Ursachen unseres Scheiterns nach und forscht nach Möglichkeiten für einen Neuanfang, welchen er allein in einem gesellschaftlichen Kulturwandel gegeben sieht. Für diesen fordert er ein verstärktes bürgerschaftliches Engagement als innovative und reaktionsschnelle Kraft von unten, eine solidarische Leistungsgesellschaft, in der die Stärkeren sich mit den Schwächeren verbünden, und nicht zuletzt Werte und Leitbilder, die allem Tun und Denken ein tragfähiges Fundament und eine Richtung geben. Denn nur so ist es überhaupt möglich, mit wachem Auge und scharfem Geist Zukunft zu gestalten.

Alois Glück, geboren 1940, war von 1970-2008 Mitglied des Bayerischen Landtags und als Staatssekretär, Fraktionsvorsitzender und Landtagspräsident in politischen Spitzenämtern tätig. Seit 2009 ist er Präsident des Zentralkomitees deutscher Katholiken (ZdK). Alois Glück wirkt im Denkkreis "Funktionsfähigkeit der Gesellschaft" des Denkwerks Zukunft mit.

Alois Glück (2010), Warum wir uns ändern müssen, Wege zu einer zukunftsfähigen Kultur, Herbig Verlagsbuchhandlung, München, 222 Seiten.
Quelle: www.herbig.net

Rezensionen
Rheinischer Merkur, 25. Februar 2010 (www.merkur.de)